- Zeichentests
- Zeichentests,psychodiagnostisches Verfahren, die aufgrund der Analyse von Zeichenproduktionen (z. B. freiem oder thematischem Zeichnen, Nachzeichnen, Weiterführen oder Ergänzen von Vorlagen) Rückschlüsse auf unterschiedliche psychische Bereiche zulassen. Diese sind etwa: Intelligenz und Entwicklungsniveau eines Kindes (z. B. Mann-Zeichentest, ein 1926 von Florence L. Goodenough in den USA entwickelter Test, dessen Aufgabe darin besteht, ein Männchen zu zeichnen), Leistungs- und Verhaltenskorrelate von Hirnschädigungen (z. B. Bender-Gestalttest, ein 1938 von Lauretta Bender in den USA entwickeltes Verfahren zur Prüfung der Gestaltwahrnehmung und Gestaltwiedergabe; neun meist geometrische Figuren sollen nachgezeichnet werden), Familiensituation im Erleben des Kindes (z. B. »Familie in Tieren«, ein 1956 von Luitgard Gräser entwickelter Test mit der Aufgabe, die eigene Familie in Tiergestalten zu zeichnen) oder die Gesamtpersönlichkeit mit ihren Motiven und Konflikten (z. B. Wartegg-Zeichentest). Die empirische Gültigkeit solcher Rückschlüsse ist umstritten, dennoch führt die fachgerechte Anwendung von Zeichentests bei Kindern zu relevanten diagnostischen Ergebnissen.W. Schwinger: Zeichner. u. spieler. Gestaltungsverfahren, in: Persönlichkeitsdiagnostik, hg. v. K.-J. Groffmann u. a. (1982).
Universal-Lexikon. 2012.